„Die Lampen in der Leuchte können nicht ausgetauscht werden“. Einer Untersuchung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz aus dem Jahre 2016 zufolge prangt dieser Hinweis auf 29% der in Baumärkten angebotenen Wohnraumleuchten. Ein Trend, der Sorgen macht.
Defekte Glühbirne raus, neue Glühbirne oder Energiesparleuchte rein. Was über viele Jahre hinweg eine Selbstverständlichkeit war, läuft Gefahr, bald der Vergangenheit anzugehören. Immer mehr Leuchtmittelhersteller gehen dazu über, komplette Einheiten herzustellen, Leuchtmittel und Lampe sind untrennbar miteinander verbunden. Was in den Augen vieler Endverbraucher auch nicht weiter tragisch ist, versprechen die Angaben der Hersteller doch eine Lebensdauer von 20.000 Betriebsstunden und mehr.
Nur, die Fakten sprechen eine andere Sprache: Gemäß der-EU Bestimmungen ist eine Brenndauer von 6.000 Stunden vorgeschrieben, bis zu 10% der getesteten LED`s dürfen vorzeitig ausfallen und auch die Leuchtkraft darf schwinden: sie braucht nach 6.000 Stunden nur noch 80 % des angegebenen Wertes erreichen.
„Auch Spannungsschwankungen im Stromnetz können einen negativen Einfluß auf die Lebensdauer von LED-Lampen haben“, so Abfallberater Wolfgang Aull, „nur 50 % der Lampen überhaupt müssen gemäß EU Verordnung die angegebene Lebensdauer erreichen.“
Wenn also bei der angegebenen Lebensdauer der LED – Lampen durchaus Zweifel angebracht werden können, dann nimmt man noch weitere Nachteile in Kauf: So lässt sich die Leuchtkraft nicht durch einen Leuchtmitteltausch verändern, und wenn man seinen Raum mit mehreren Leuchten gleicher Bauart einrichtet, wer weiß, ob im Falle einer notwendig gewordenen Ersatzbeschaffung das Produkt überhaupt noch angeboten wird.
Aus Sicht der Abfallberatung ist noch eine weiterer Punkt problematisch: „in vielen Leuchten sind mehrere LED`s eingebaut. Tritt nun bei einer der LED`s ein Defekt ein, erfüllt das gesamte Produkt seine Funktion nur noch eingeschränkt, muss möglicherweise komplett entsorgt werden. Wenn man bedenkt, dass bei LED`s seltene Erden in Einsatz kommen, dann ist zu hinterfragen, ob es nicht schon allein der Ressourcenschutz gebietet, bei auswechselbaren Lampen zu bleiben.