Brot vom Bäcker, Wurst vom Metzger und Käse aus der Molkerei! Einst war es selbstverständlich, dass man seine Nahrungsmittel dorther bezieht, wo sie produziert wurden.
In Art und Menge vom Kunden angefordert, wurden die Lebensmittel hinter der Theke in maßgeschneiderter Art und Weise für den Kunden hergerichtet. Dann kamen die Supermärkte, dann die Discounter. Mittlerweile hat der Kauf an der Theke eine flächendeckende Konkurrenz erhalten, nämlich den Kauf aus dem Regal. Vorportioniert, fest verpackt, ansprechend präsentiert, verdrängt diese sicherlich für den Handel sehr günstige Verkaufsvariante den Verkauf offener Produkte zunehmend.
Liest man in den Glanzbroschüren der Kunststoffindustrie, dann erscheinen Käse- und Wurstverpackungen als ein wahrer Segen: sie machen den Inhalt lange haltbar, sie erlauben eine verbraucherfreundliche Portionierung, auf Wunsch wird eine Wiederverschließbarkeit geboten. Einfach aus dem Regal nehmen, schon ist die Sache erledigt.
Eine Kehrseite: Der Verpackungsaufwand steigt seit vielen Jahren kontinuierlich. Wie oft kommt es vor, dass die Verpackung schwerer ist als das Produkt. Und es sind beachtliche Mengen, um die es sich handelt: 30 kg Wurst und 23 kg Käse isst der Deutsche im Bundesdurchschnitt. Über 50 kg Lebensmittel also, bei denen der Endverbraucher mitentscheidet: portioniert, vorverpackt oder frisch von der Theke?
Wer kennt nicht die Fragen: „wieviel darf es sein?“ „am Stück oder in Scheiben?“ – „dünn geschnitten oder dick?“. Es gibt viele gute Gründe, sich für Ware von der Theke zu entscheiden.
Für die Abfallberatung ist die Sache klar: Erheblich weniger Verpackungsmaterialien werden verbraucht, wenn der Kauf an der Theke stattfindet. Man kann dosiert über die Menge bestimmen und viele Produkte halten sich auch dann lange frisch, wenn man sie am Stück belässt und auch selbst mitgebrachte Verpackungen werden von manchen Geschäften akzeptiert. Daher: Umwelt schützen im Alltag – offene Produkte statt verpackter Produkte.