Wussten Sie schon, dass 66 Prozent des Gemüses und 60 % des Obstes vorverpackt in den Handel kommt? Und dass der Kunststoffbedarf für Verpackungen zwischen 2000 und 2014 bei Obst um 78 Prozent und bei Gemüse um 164 Prozent zugenommen hat?
Diese Zahlen hat der Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU, ermittelt. Sie bestätigen, was im Supermarkt viele Konsumenten erleben: Dass es immer schwerer wird, unverpackte Ware zu erwerben. Diente die Endverpackung ursprünglich in erster Linie der Konservierung, wie wir es bei Dosen und Gläsern kennen, so hat sie in den vergangenen Jahren weitere Aufgaben hinzugewonnen: Der mechanische Schutz von stoßempfindlichen Produkten, die Kennzeichnung von Bioprodukten, oder auch einfach die für den Handel rationelle Handhabung.
Doch diesen Nutzen stehen gravierende Nachteile gegenüber: Immer mehr Verpackungen müssen produziert werden, der Energie- und Rohstoffverbrauch steigt entsprechend. Zeigt sich innerhalb einer Verpackung an einer Stelle Schimmel, was relativ leicht passieren kann, wird die gesamte Ware ausgesondert, auch vollkommen einwandfreie Ware wird somit aus dem Verkehr gezogen.
Daher der Tipp der Abfallberatung: Umwelt schützen im Alltag – unverpackt statt umverpackt! „Noch bieten die Supermärkte und Discounter unverpackte Ware an“, so Abfallberater Wolfgang Aull, „ auch auf unseren Wochenmärkten und in Bioläden sowie bei den Direktvermarktern kann man unverpacktes Obst und Gemüse erwerben. Es lohnt sich in mehrerer Hinsicht, denn die Kaufentscheidung des Kunden beeinflusst bekanntlich maßgeblich die Angebotspalette in unseren Läden“.
Aull gibt noch einen zusätzlichen Hinweis: „Wer weiterhin darauf achtet, dass er auf Produkte aus der Region zurückgreift und saisonale Gegebenheiten berücksichtigt, trägt dazu bei, dass unsere Landwirtschaft seine Produkte absetzen kann und unsere Heimat nachhaltig lebenswert ist und bleibt.“
Beides ist im Angebot, der Verbraucher entscheidet: unverpackt oder umverpackt.